Das Geheimnis von Islay Island by Mulgray Helen; Mulgray Morna

Das Geheimnis von Islay Island by Mulgray Helen; Mulgray Morna

Autor:Mulgray, Helen; Mulgray, Morna
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Spionage, Thriller, Belletristik, Krimis
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2012-09-29T13:42:26+00:00


13

Allen Versuchen Gabrielles zum Trotz, verschiedene Gesprächsthemen anzuschneiden, konnte man die Atmosphäre bei Tisch an diesem Abend einzig als angespannt bezeichnen, und auch mir geisterte eine Menge im Kopf herum. Während Sir Thomas seine Suppe löffelte, positionierte ich mich so, dass ich seine Hände studieren konnte. An der Linken trug er einen Ehering und an der Rechten eine Art Siegelring mit einem Familienwappen. Es würde nicht leicht sein, heimlich einen näheren Blick darauf zu werfen. Als ich ihm das Fischgericht vorsetzte, war das meine Chance, doch er hatte die Hände unter dem Tischtuch auf den Schoß gelegt.

Die nächste Gelegenheit bot sich mit dem Fleischgericht. Ich wartete, bis ich das Hirschsteak serviert hatte, und griff dann zur Pfeffermühle, um sie zuerst Gabrielle anzubieten.

»Und Sie, Sir Thomas?« Ich hielt die Mühle über seinen Teller.

Während er zusah, wie der Pfeffer rieselte, wechselte er die Haltung seiner Hände, so dass ich den Ring an seinem Finger gut erkennen konnte. Bei dem Wappen handelte es sich um ein von einem Gürtel mit breiter Schnalle umrahmtes Bündel Pfeile. Bei flüchtigem Hinsehen hätte man dieses Motiv tatsächlich mit dem Cameron-Wappen verwechseln können, doch die Pfeile hier auf dem Ring waren horizontal statt vertikal angeordnet und von einer Faust statt einem Band zusammengehalten.

»Dorward, es reicht, verdammt! Wollen Sie das Essen ungenießbar machen?« Ungeduldig stieß er die Pfeffermühle mit der Hand weg.

Sie glitt mir aus den Fingern und traf auf den Tisch, wo sie sein Glas Wein umstieß. Ich tupfte das Tuch ab und beeilte mich, für das Malheur geradezustehen.

»Tut mir schrecklich leid, Sir Thomas. Wie ungeschickt von mir.«

Er nahm die Serviette vom Tisch, und ich erhaschte einen zweiten Blick auf seinen Ring. Wie bereits vermutet, war es tatsächlich nicht das Cameron-Wappen, wenn auch diesem zum Verwechseln ähnlich. Unter den horizontalen Pfeilen befand sich ein Motto, das nur aus einem statt aus drei Wörtern bestand. Mir fiel kein plausibler Grund dafür ein, weshalb er den Ring eines anderen Klans tragen sollte. Sobald ich konnte, würde ich nachschauen, ob ich im Billardzimmer etwas über die Camerons und ihre Geschichte finden konnte. Wenn etwas nicht zusammenpasst, muss ich der Sache nachgehen.

Ich stellte mich wieder auf die Seite an meinen gewohnten Platz und gab mir den Anschein, als blickte ich ins Leere, während ich in Wahrheit die Tischgesellschaft im Auge behielt. Waddington schien irgendwie der Appetit vergangen zu sein, denn er stocherte lustlos in seinem Essen herum. Einzig der Wein schien ihm zu schmecken; bereits zweimal hatte er mich herangewinkt, damit ich ihm sein Glas auffüllte. War ihm Winstanleys Tod auf die Stimmung geschlagen?

Viel Wein auf leeren Magen konnte ihm durchaus eine Indiskretion entlocken. Kaum hatte er sein Glas zur Hälfte ausgetrunken, sprang ich hin und schenkte ihm nach.

Sie waren schon beim Dessert, als meine Rechnung aufging. Gabrielle ließ sich endlos darüber aus, wie sie vor ihrer Ankunft auf Islay in Edinburgh shoppen gegangen war, ohne dass ihr einer der Männer zuzuhören schien. Ich trat erneut vor, um Waddingtons Glas aufzufüllen.

»Für misch kommt kein anderer Laden als ’arvey Nicols infrage. Oder wo soll man bitte schön –?«

»Nichts mehr für Sie, Waddington! Sie hatten genug.



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